Obwohl Coaching und Therapie auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen, gibt es fundamentale Unterschiede in der Arbeitsweise und den Zielsetzungen. Lassen Sie uns die wichtigsten Aspekte genauer betrachten.
Der Fokus
Coaching:
  • Konzentriert sich auf gegenwärtige und zukünftige Ziele
  • Arbeitet lösungs- und ressourcenorientiert
  • Unterstützt bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung
  • Behandelt „gesunde“ Menschen in Veränderungsprozessen
Therapie:
  • Beschäftigt sich oft mit der Vergangenheit und deren Aufarbeitung
  • Behandelt psychische Störungen und Krankheiten
  • Zielt auf Heilung und Symptomlinderung ab
  • Arbeitet mit Menschen in psychischen Krisen
Die Arbeitsbeziehung
Coaching:
  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe
  • Coach als Prozessbegleiter und Sparringspartner
  • Zeitlich begrenzte Zusammenarbeit
  • Fokus auf konkrete Ziele und deren Erreichung
Therapie:
  • Therapeut als Experte für psychische Gesundheit
  • Längerfristige Behandlungsbeziehung
  • Tiefergehende emotionale Arbeit
  • Behandlung nach diagnostischen Kriterien
Methoden und Tools
Coaching:
  • Fragetechniken und aktives Zuhören
  • Visualisierungen und Feedback
  • Aktionsplanung und Zielsetzung
  • Praktische Übungen und Reflexionsaufgaben
Therapie:
  • Psychotherapeutische Interventionen
  • Verhaltensanalysen
  • Biografiearbeit
  • Symptombehandlung
Rahmenbedingungen
Coaching:
  • Meist selbst finanziert
  • Flexible Terminvereinbarung
  • Oft auch online oder telefonisch möglich
  • Keine medizinische Diagnose erforderlich
Therapie:
  • Häufig von Krankenkassen übernommen
  • Regelmäßige, festgelegte Termine
  • Vorwiegend persönliche Sitzungen
  • Ärztliche Diagnose meist notwendig
Wann ist was sinnvoll?
Coaching ist geeignet bei:
  • Beruflichen Veränderungen
  • Persönlicher Weiterentwicklung
  • Zielfindung und -erreichung
  • Führungsthemen
  • Work-Life-Balance
Therapie ist angebracht bei:
  • Psychischen Erkrankungen
  • Traumatischen Erlebnissen
  • Anhaltenden emotionalen Problemen
  • Suchterkrankungen
  • Beziehungsstörungen
Fazit
Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und ihren spezifischen Nutzen. Während Coaching sich auf die Entwicklung von Potenzialen und die Erreichung konkreter Ziele konzentriert, behandelt die Therapie psychische Störungen und hilft bei der Bewältigung emotionaler Probleme.
Die Wahl zwischen Coaching und Therapie sollte sorgfältig und entsprechend der persönlichen Situation getroffen werden. In manchen Fällen kann auch eine Kombination beider Ansätze sinnvoll sein.
Wichtig zu wissen:
  • Ein seriöser Coach wird bei Anzeichen psychischer Erkrankungen an einen Therapeuten verweisen
  • Therapeuten können auch coachende Elemente in ihre Arbeit einbauen
  • Die Grenzen zwischen beiden Bereichen sind manchmal fließend
Die Entscheidung für Coaching oder Therapie sollte immer individuell und bei Bedarf nach Rücksprache mit Fachleuten getroffen werden.